Natürlich gesunde Tiere

Blutegel­therapie für Tiere

Hirudo­therapie

Hund liegt in grüner wiese mit Ball

Es soll und muss nun der Arzt aus der Natur hervorgehen und in ihr und von ihr lernen, und außer ihr gibt es nichts und alles ist in und aus der Natur.

Paracelsus

Über die Blutegel­therapie

Beim Menschen seit Jahrhunderten als hochwirksame Heilmethode anerkannt, findet die Blutegeltherapie heute auch ihren Weg in die Tiernaturheilkunde. Bei den Germanen und im mittelalterlichen England wurde das Wort „Blutegel“ als Synonym für „Heiler“ verwendet. Auch der indische Gott des Ayurveda, Dhanvantari, hält einen Blutegel in einer seiner vier Hände. Die Blutegeltherapie kann angewendet werden bei Hund, Katze, Pferd, Kuh, Ziege, Schwein, Schaf, Lama, Alpaka, Esel, oder auch bei Kleintieren wie Kaninchen oder Meerschweinchen. Nebenwirkungen gibt es nur wenige bis keine.

Illustration eines Pferdes

Was sind Blutegel

Der Blutegel ist ein blutsaugender Parasit, und ist als Familienmitglied der Ringelwürmer mit dem Regenwurm verwandt. In der Naturheilkunde und zu medizinischen Zwecken verwendet man heute Hirudo medicinalis, den medizinischen Blutegel. Die von mir verwendeten Blutegel stammen aus der Biebertaler Blutegelzucht (BBZ), dem EU-weit ersten Arzneimittel­hersteller, der die hohen Anforderungen an Hälterung und Zucht komplett erfüllt. Die BBZ besitzt eine Erlaubnis zur Herstellung von Wirkstoffen tierischer Herkunft (§13, Abs.1 AMG). Hiermit ist ein Höchstmaß an Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit garantiert.

Wie wirken Blutegel?

Der Blutentzug durch die Egel, ähnlich wie ein Aderlass, trägt zur Entgiftung des tierischen Patienten bei und nimmt Druck an Bissstelle und Umgebung (z.B. bei Abszessen oder Blutergüssen). Diverse Inhaltsstoffe im Speichel, der sogenannten Saliva, wirken lokal sedierend, lindern Schmerzen, wirken blutgerinnungs­hemmend, entzündungs­hemmend, antibiotisch, antithrombotisch, Gefäßkrampf-lösend und Lymphstrom-beschleunigend. Es wird ein Heilungsprozess in Gang gesetzt.

Wann und wofür wendet man Blutegel an?

Erkrankungen oder Verletzungen des Bewegungs­apparats, Arthrose, SPAT, Spondylose, Gallen, Piephacken, Dackellähme, Verspannungen, Verrenkungen, Bänderdehnungen, Entzündungen (z.B. Hufrollen­entzündung, Sehnenscheiden­entzündung), lokale Entzündungsherde, OP-Nachsorge, Wundbehandlung, Narben, Blutergüsse, Schwellungen, Prellungen, Ekzeme, Abszesse, Hufrehe, Mauke, u.v.m.

Ablauf der Blutegel­therapie

Step 1

Wenn Sie eine Blutegeltherapie für Ihr Tier wünschen, brauchen Sie einen Tierarzt, der diese für Ihr Tier empfiehlt und ausdrücklich durch mich als Tierheilpraktikerin gestattet. Seit dem 28.01.2022 ist es nur noch Tierärzten erlaubt, Blutegel (als apothekenpflichtige Arzneimittel) am Tier anzuwenden oder an Tiertherapeuten oder Tierhalter abzugeben (TAMG §50, Absatz 2).

Step 2

In einem Erstgespräch kläre ich Sie genau über Voraussetzungen, Ablauf, Nachsorge, Effekt und Nachwirkungen einer Blutegeltherapie auf, bevor wir den eigentlichen Behandlungstermin ausmachen. Vor der Behandlung muss die Haut des Tieres frei von Chemikalien oder stärkeren Geruchsstoffen sein. Hoch dosierte Enzympräparate, blutverdünnende oder blutgerinnungshemmende Medikamente müssen spätestens drei Tage vor der Behandlung abgesetzt werden. Ich bestelle die Blutegel bei der Biebertaler Blutegelzucht, so dass diese optimalerweise mind. 2 Tage vor dem Behandlungstermin bei mir sind.

Step 3

Die Blutegel werden von mir am Tier angesetzt. Dies kann bei Ihnen Zuhause, in Ihrem Garten oder in einem Stall sein. Während die Blutegel am Tier sitzen, saugen sie das Blut des Tieres und geben ihren Speichel (Saliva) in die Bissstelle ab. Nach unbestimmter Zeit (zwischen 20 Minuten und 2 Stunden) lassen die Egel sich selbst abfallen. Die gebrauchten Blutegel nehme ich mit und entsorge sie dann fachgerecht.

Step 4

Die Bissstellen können bis zu 36 Stunden nachbluten. Dies ist wünschenswert und ein Teil der Therapie. Wenn Sie das Nachbluten nicht wünschen, verbinde ich die Bissstellen am Tier oder zeige Ihnen, wie das geht. Die Blutegeltherapie wird eventuell von weiteren durch mich angeordnete, therapeutischen Maßnahmen (z.B. Homöopathie oder Mykotherapie) begleitet. Eventuell gibt es Wiederholungstermine.

Blutegel an einem Pferdehuf

Blutegel

Blutegel hängen und saugen am Huf einer Haflinger-Stute mit chronischer Hufrehe. Eine bundesweite Studie der deutschen Huforthopädie Gesellschaft (im Jahr 2010) ergab: In allen behandelten Fällen konnte innerhalb von 24-48 Stunden eine deutliche Verbesserung des Allgemeinbefindens mit verringerter Schmerzhaftigkeit festgestellt werden. Es wurden akut- sowie auch chronisch-erkrankte Pferde behandelt. Quelle: dhgev.de

Illustration eines Esels

Kontaktieren sie mich gerne

Indikationen für eine Blutegeltherapie gibt es viele. Gerne möchte ich Ihnen diese Therapieform näher bringen und mit Ihnen gemeinsam entscheiden, ob diese für Ihr Tier passend wäre.